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Sonderpreis „Leben und Arbeiten im Quartier“ Lendwirbel, Graz

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© Lendwirbel

Sonderpreis „Leben und Arbeiten im Quartier“
Lendwirbel, Graz

2016, Arbeitswelten
Adresse

Südtirolerplatz bis Lendplatz und darüber hinaus, Graz

Verein Lendwirbel
Initiative seit 2006

Jury GeramRose 2016

Arch.in MMag.a Sonja Gasparin (Vorsitz)
Arch. Dipl.-Ing. Georg Moosbrugger
Univ.-Prof.in Arch.in Elli Mosayebi
Univ.-Prof. Arch. Dipl.-Ing. Hubert Rieß
Dipl.-Ing. Andreas Tropper

Der Lendwirbel wurde 2006 gegründet und ist ein sich ständig veränderndes Netzwerk von Menschen mit dem gemeinsamen Anliegen, den städtischen Raum zu nutzen. Im Mittelpunkt steht die Frage nach dem bestmöglichen gemeinsamen Leben und Arbeiten in der Stadt, die Forcierung einer lustvollen Nutzung des Stadtraums sowie die Schaffung kollektiver Handlungs- und Gestaltungsspielräume jenseits von Kontrolle, Kommerzialisierung und Abgrenzung. Jedes Jahr Anfang Mai kumuliert diese Zielsetzung in einem mehrtägigen Straßenfest, das von Selbstorganisation, Gemeinsamkeit und Offenheit geprägt ist. Lend galt lange als „heruntergekommenes“ Quartier, eine erste Veränderung der Situation erlebte das Viertel mit der Neugestaltung des Lendplatzes 1995, ein weiterer Impuls war die Errichtung des Kunsthauses 2003. Mit der Zeit siedelten sich junge Kreative, kleine Geschäfte, Betriebe und Lokale an, es entwickelten sich Co-Working-Spaces und Nachbarschaftshilfe, alte Häuser wurden renoviert, neue errichtet. Heute kann der Bereich zwischen Südtiroler Platz und Lendplatz als lebendigster und vielfältigster von Graz bezeichnet werden.
Der Lendwirbel hat diese Entwicklung weder initiiert noch organisiert. Vielmehr kann er als dynamische Bottom-up-Bewegung jener Menschen gesehen werden, die aus ganz unterschiedlichen Gründen hier wohnen und/oder arbeiten und aktiv sind.
Die Jury der GerambRose 2016 verleiht einen Sonderpreis an den Verein Lendwirbel stellvertretend für all jene, die sich mit großem Engagement für ein gemeinschaftliches Wohnen und Arbeiten in Lend einsetzen. So wird sichtbar, dass „Arbeitswelten“ (und „Lebenswelten“ ) nicht nur von Architektur im engeren Sinn abhängen, sondern von Menschen, und dass die Rolle der Stadtbenutzung und damit des Städtebaus von größter Bedeutung ist.