×

Schneidersalon Bernschütz, Graz

bern002
bern015
bern012
bern016-0sw
bern019
bern005-0
bern013

© Archiv BauKultur Steiermark, Wolfgang Retter

Schneidersalon Bernschütz, Graz

2008, GerambRose Klassiker
Adresse

Naglergasse 42, 8010 Graz

Planung

Architekt Dipl.-Ing. Karl Hütter

Fertigstellung

1958

Jury Geramb Dankzeichen 2008

Ass. Prof. Arch. Dipl.-Ing. Dr. Uli Tischler (Vorsitz)
Arch. Dipl.-Ing. Susanne Fritzer
Mag. Elke Krasny
Arch. Dipl.-Ing. Alfred Boric
Dipl.-Ing. Dr. Birgit-Magdalena Skerbetz
Dipl.-Ing. Hans-Christian Hofmann

„Der Auftraggeber war ein junger, dynamischer Schneidermeister, der als Flüchtling aus dem südosteuropäischen Raum in Graz sesshaft wurde.“ Mit dieser Beschreibung des Bauherrn beginnt Architekt Karl Hütter seinen Text zum Schneidersalon Bernschütz und schreibt weiter: „Er fand in der Naglergasse ein Mietobjekt mit Zugang von der Straße und Auslage in Holzkonstruktion einfachster Ausführung. Das Mietobjekt bestand aus einem straßenseitigen Raum mit Ofenheizung und einem hofseitigen Raum mit vorgeschaltetem Vorraum zum Stiegenhaus hin.“
Erster Schritt war die Umgestaltung des straßenseitigen Raumes zu einem Kundenraum mit Verkaufspult, Umkleidekabinen, einem Schrank für Stoffe und der Sitzgruppe für Kunden, zweiter Schritt war der Umbau von Holzportal und Auslage. Beide Eingriffe verwenden aktuelle Materialien und Technologien – das damals von Funder neu auf den Markt gebrachte Plattenmaterial für die Innenraumgestaltung und die Stahl-Glaskonstruktion, die die Front zur Straße über die gesamte Breite des Kundenraumes öffnet und das Schaufenster mit dem Geschäftseingang zu einer Einheit verbindet.
Der gesamte Umbau mit Eingangsportal, Innenraumgestaltung und Möblierung bis hin zu den Lampen ist nicht nur vollständig erhalten und damit eines der seltenen Beispiele der Einrichtungs- und Baukultur der 1950er Jahre, sondern wird auch zum Dokument einer besonderen gegenseitigen Wertschätzung von Auftraggeber und Architekt.
„Mit diesen Eingriffen wurde die Funktion des Schneidersalons erfüllt und benötigte in den verflossenen (bis dato 50) Jahren keine Veränderung. Der Salon wird noch vom selben Auftraggeber geführt und erfreut diesen durch anhaltende Zufriedenheit in seiner Form und Ausführung“ schreibt Karl Hütter.