Klausur, Stift St. Lambrecht
2014, Private Räume
Die Bauaufgabe, nämlich der Umbau bzw. die Adaptierung von zwölf Zimmern des Stiftes, ist kein allzu großes Unterfangen. Der Jury ist bewusst, dass es sich sowohl beim Bauvorhaben als auch beim Bauherrn um ein „elitäres Nischensegment“ des Wohnens handelt.
Während der Begriff der Nachhaltigkeit so oft strapaziert wird und viele ihn nicht mehr hören können, hat man hier das klare Empfinden, Nachhaltigkeit zu spüren. Eingriffe in die Bausubstanz finden nur im Abstand mehrerer Jahrzehnte, dann jedoch sehr bewusst, mit großer Sorgsamkeit, einem hohen Anspruch an Qualität und selbstverständlich in Abstimmung mit dem Denkmalamt statt.
Die besondere Herausforderung bestand darin, die fast 6 m hohen Räume effizient zu nutzen, da die Zimmer nicht nur zum Schlafen und als Rückzugsort zum Studieren und Arbeiten dienen, sondern auch über entsprechende Nasszellen und ausreichend Stauraum verfügen sollten. Man hat sich für einen zweigeschossigen Ausbau mit Galerie entschieden. Der gesamte Einbau wirkt wie ein perfekt passendes, großes „Möbel“, die notwendigen konstruktiven Elemente sind so gut wie nicht sichtbar. Die hohe Qualität der Planung sowie der Ausführung sind in jedem Detail, in Materialwahl und handwerklicher Fertigung abzulesen. Das Ergebnis ist ein eindrucksvolles Beispiel von guter gelebter Baukultur und wird daher mit der GerambRose 2014 ausgezeichnet.