© Schreyer David
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Dr. arch. Gerd Bergmeister / Prof.in Dr.in arch. Michaela Wolf
Prof.in Arch.in DIin Helga Blocksdorf
Mag.a DIin Eva Guttmann
DI Gustav Spener
Prof. Arch. DI Much Untertrifaller
Die Bauherren waren schon länger auf der Suche nach einem passenden Haus oder Grundstück am Land gewesen, schließlich stießen sie auf eine bereits lange leerstehende Hofstelle auf einer Anhöhe in der Weststeiermark, bestehend aus einem Haupthaus und vier Nebengebäuden: der Scheune, die nun als Garage, Lagerraum und Wintergarten dient, dem ehemaligen Stall, in dem jetzt zwei Gästeappartements untergebracht sind, dem Presshaus, in dem der Wein gelagert wird und dem Auszugshaus als nördlichem Abschluss, das zum Pool- und Saunahaus wurde. Im Haupthaus wird, wie seit jeher, gewohnt. Die Sanierungs- und Adaptierungsmaßnahmen waren geprägt vom Wunsch, das Ensemble in der bestehenden Form zu erhalten und auch die Fernwirkung nicht durch Eingriffe wie modifizierte Baukörper, Farbgebung oder Materialisierung zu verändern. Ziel war also vielmehr eine behutsame Transformation als eine expressive Neuinterpretation. Durch den schlechten Zustand mussten alle Gebäude komplett saniert werden. Besondere Aufmerksamkeit wurde dem Wohngebäude zuteil, das bis auf das Ziegelgewölbe zerlegt und neu zusammengebaut wurde. Um den Charakter des Hauses zu erhalten, wurden Dachziegel aus Altbeständen verwendet, die verglasten Giebel von Verschattungselementen aus abgetragenen Holzschalungen überlagert, die Mauern mit Kalk verputzt und vorhandene Stainzerplatten wiederverwendet. Entlang der Längsseiten befinden sich Schirme aus ebenfalls dem Bestand entnommenen Holzbalken. Ebenso sorgfältig wurde der Außenraum behandelt. Die Gebäude gruppieren sich um einen zentralen Platz mit altem Baumbestand, Weg- und Geländeverläufe werden von Bepflanzung begleitet, es gibt verschieden gestimmte Bereiche – von einer versteckten Gartenbank bis hin zum Pool im nördlichen, etwas höher gelegenen Teil des Grundstücks. Die Jury würdigt die Liebe zum Detail, die Materialität, die Angemessenheit der Eingriffe in dem Sinn, dass der Gesamterscheinung immer der Vorzug vor einzelnen verlockenden Maßnahmen gegeben wurde, den Umgang mit Proportionen und Öffnungen sowie die bei aller Hochwertigkeit der Materialien erhalten gebliebene Einfachheit.
Da es sich um ein Privathaus handelt und wir die Privatsphäre der Bewohner schützen wollen, geben wir den genauen Standort nicht bekannt und verorten das Gebäude auch nicht auf unserer Karte.