© Schreyer David
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Arch. DI Konrad Frey mit Arch. DI Florian Beigel
Jutta und Wolfgang Fischer
1972 – 1978
Dr. arch. Gerd Bergmeister / Prof.in Dr.in arch. Michaela Wolf
Prof.in Arch.in DIin Helga Blocksdorf
Mag.a DIin Eva Guttmann
DI Gustav Spener
Prof. Arch. DI Much Untertrifaller
Die Bauherren-Familie wünschte sich ein Ferienhaus und beauftragte im Jahr 1972 die befreundeten Architekten mit der Planung. Diese interessierten sich besonders für die konstruktiv-geometrischen sowie energietechnischen Aspekte des Bauens. Die finanziellen Mittel, die zur Verfügung standen, waren begrenzt, umso besser traf es sich, dass Konrad Frey während der Planungsphase Mitarbeiter am Institut für Umweltforschung in Graz geworden war und daher Forschungs- und Fördergelder lukriert werden konnten.
Ziel der Architekten war die Entwicklung einer Konstruktion, die maximales Volumen bei minimalem Materialbedarf und minimaler Biegebeanspruchung unter Berücksichtigung der damals noch mit 450 kN/m2 zu berechnenden Schneelast gewährleistete. Für eine Holzkonstruktion entschieden sie sich aufgrund ökologischer sowie in der regionalen Baukultur begründeter Motive. Unterstützt vom Bauingenieur Ted Happold entwickelten sie ein druck- und zugbelastetes räumliches Stamm-Ast-System.
Neben der Materialminimierung spielte auch die Energieersparnis eine große Rolle und so wurde das Haus Fischer zum ersten „Sonnenhaus“ Österreichs: Entlang der Südwand erstreckt sich eine massive, dunkle Speicherwand, die verglast ist und dazu dient, die Sonnen- in Wärmeenergie für die Warmwasserspeisung der Fußbodenheizung umzuwandeln. Am Dach gab es aus Heizkörpern gebastelte Solarkollektoren. Ausrichtung, Gebäude- und Dachform berücksichtigen einerseits den Landschaftsbezug, andererseits den Sonnenstand im Jahreslauf hinsichtlich Beschattung im Sommer und Lichteinfall im Winter. Auch die Materialwahl hatte Pioniercharakter: Die Fassade besteht aus französischem Kistensperrholz, die Dachhaut aus grünen Bitumenschindeln. Die Räume im Inneren sind gleichermaßen liebevoll wie unkonventionell konzipiert.
Das Energiekonzept hat sich nicht bewährt und kleine Adaptierungen wurden im Lauf der Zeit vorgenommen. Im Gesamtbild blieb das Haus jedoch erhalten und wird nach wie vor von den Bauherren bewohnt und gepflegt. Es verkörpert Innovationsgeist und Experimentierfreudigkeit in jeder Hinsicht und ist das Ergebnis einer ernsthaften Auseinandersetzung mit den energietechnischen Fragestellungen, die heute mehr denn je virulent sind, weshalb die Jury dem Haus Fischer den Preis GerambRose-Klassiker zuerkennt.
Da es sich um ein Privathaus handelt und wir die Privatsphäre der Bewohner schützen wollen, geben wir den genauen Standort nicht bekannt und verorten das Gebäude auch nicht auf unserer Karte.