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Wohn- und Geschäftshaus Goldener Engel, Graz

© Oliver Wildpaner (PENTAPLAN)

Wohn- und Geschäftshaus Goldener Engel, Graz

2014, Private Räume
Adresse

Lendplatz 1, 8020 Graz

Planung

Pentaplan ZT-GmbH, Graz

Bauherr

Megaron Bauträger GmbH & Mitgesellschafter

Fertigstellung

2012

Jury GerambRose 2014

Arch. Dipl.-Ing. André Kempe (Vorsitz)
Dipl.-Ing. Markus Bogensberger
Arch. Dipl.-Ing. Hemma Fasch
Arch. Dipl.-Ing. Michael Rieper
Dipl.-Ing. Andreas Tropper

Der südliche Abschluss des Lendplatzes in Graz wird von einem Baukörper geprägt, der markant, etwas schroff und doch selbstverständlich am Platz steht. Das jetzige Erscheinungsbild ist die Fortschreibung und auch Klärung eines ursprünglich homogenen, dann zerstörten und infolge heterogenen Altbestandes. Die vorgenommene Aufstockung und das zurückgesetzte oberste Geschoss setzen eine maßstäbliche und verträgliche Verdichtung am Platz. Bestehende Fensterordnungen werden beibehalten und die Elemente zu französischen Fenstern verlängert. Die schroffe Fernwirkung der Fassade löst sich durch die weiche haptische Anmutung der Oberfläche auf.
Der herb-kühle Eingang mündet in einen offenen, mehrgeschossigen Hof – den „weichen Kern der harten Schale“. Die Architekten erkannten den Mehrwert der auch früher schon bestehenden Pawlatschen für die Bewohner. Alle Wohnungen werden vom Patio aus erschlossen, diese Funktion stärkt zugleich den gemeinschaftlichen Raum und lässt ihn zum „gemeinsamen Wohnzimmer“ werden.
Dessen Teilüberdachung liegt wie der Rahmen eines Diapositivs, eines Himmelsfensters über dem Patio. Die Zonierung von privatem und öffentlichem Raum wird gekonnt geschichtet. Die Wohnungstüre zieht die Grenze zum Privaten, diese Grenze wird durch Fensterelemente aus anderen Wohnbereichen und Küchen durchlässig, was nicht nur die Querlüftung ermöglicht, sondern auch die Kommunikation der Bewohner der 21 Wohneinheiten stärkt.
An der intensiven und vielfältigen Nutzung des Innenhofes ist die Akzeptanz der Nutzer für diese Überlegungen eindrucksvoll abzulesen.
Als Modell der Stadtnutzung und Verdichtung kann man dieses vom Architekturbüro selbst initiierte Projekt als auf hohem Niveau gelungen bezeichnen.