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Basilika und Geistliches Haus Mariazell

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© paul ott photografiert

Basilika und Geistliches Haus Mariazell

2018, Gemeinschaftliche Räume
Adresse

Benedictus-Platz 1, 8630 Mariazell

Planung

Architekturbüro Feyferlik / Fritzer

Bauherr

Benediktiner – Superiorat Mariazell

Fertigstellung

2017

Jury GerambRose 2018

Arch. Dipl.-Ing. Alfred Bramberger (Vorsitz)
Univ.-Prof. Arch. Dipl.-Ing. Hans Gangoly
Arch. Dipl.-Ing. Christian Matt
Arch. Dipl.-Ing. Georg Moosbrugger
Univ.-Prof.in Arch.in Maruša Zorec

In einem der bedeutendsten Wallfahrtsorte Europas entstand über viele Jahre ein Zusammenwirken eines sich der kulturellen Bedeutung der Bauaufgaben bewussten Bauherrn und eines ArchitektInnenduos, das sich dieser Aufgabe kontinuierlich und mit hohem Qualitätsanspruch stellt, sodass das Ergebnis als einmalig bezeichnet werden kann: Vom Altar bis zur Lagerhalle für die Gerätschaften des Geistlichen Hauses, vom Pilgerzentrum bis zur neuen, unterirdischen Sakristei, vom Vorplatz der Basilika bis zu den Schlaf- und Aufenthaltsräumen der Ordensbrüder, vom Wintergarten, der für den Mittagstisch der Angestellten genutzt wird, bis zum kürzlich revitalisierten Mehrzweckraum der Pfarre spannt sich der Bogen der Interventionen und alle diese Eingriffe, Ergänzungen und Zubauten sind von einer besonderen Sorgfalt und einem selbstbewussten architektonischen Anspruch geprägt, der den historischen Bestand jedoch nie in Frage stellt. Es wurden unterschiedlichste Atmosphären geschaffen und die Vielfalt der Ideen und Materialisierungen ist beeindruckend. Beispielhaft seien nur zwei sehr gegensätzliche Konstellationen erwähnt, die jedoch Auskunft über den Gestaltungsreichtum und die Sorgfalt der architektonischen Arbeit geben: Da ist der einfache Umgang im Geistlichen Haus. Ein schlichter Korridor, der Nutzräume erschließt und von einer Gewölbedecke überspannt wird. Alles ist ruhig, ein einfacher Holzboden, schöne Türen, schlichte Kästen an der Wand, keine aufdringliche Beleuchtung, alles dem schönen, schlichten Raum untergeordnet. Und dann im Kirchturm: Einer unglaublichen Masse an Mauerwerk werden filigranste Elemente gegenübergestellt. Hauchdünne Geländer, kaum vorhandene, Durchblicke säumende Rahmungen, zwischen den unterschiedlichen Niveaus vermittelnde, aufwölbende Böden, auf den Boden geschraubte Fahrradrückleuchten als Orientierungspunkte. Hier wird lustvolles Agieren im und Kommentieren des Historischen sichtbar. Auf nach Mariazell – es ist ein Erlebnis! HG